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Lukea Suomen

Der Ehrengast Finnland sprühte vor Energie. In den finnischen Pavillon zu kommen war gleichzeitig entspannend und anregend. Die finnischen AutorInnen und LyrikerInnen brachten enorm viel Energie für ihre Lesungen und Interviews mit.

Die Graphic Novel „Unsichtbare Hände“ von Ville Tietäväinen berichtet aus der Realität der Flüchtlinge die versuchen die Festung Europa zu erreichen. Das viele, die ihre Überfahrt überleben in spanischen Treibhäusern unter elenden Bedingungen Gemüse ziehen, habe ich zum ersten Mal in dem Film „We feed the world“ gesehen. Ville Tietäväinen erzählt ein solches Schicksal persönlich und nahegehend, durch Literatur und Bildkunst.

villetietäväinen

Poesie die zu psychedelischer Musik vorgetragen wird oder auf Steinplatten geprägt wurde, Finnland zeigt wie man mit Lyrik faszinieren kann. Hier kommt man über Gedichte in Gespräch, schon allein deshalb weil zum Verständnis der meist finnischen Texte ein Übersetzer bereit steht. Um in aktuelle finnische Lyrik und Literatur einen Einblick zu bekommen bietet sich die aktuelle Ausgabe von die horen an.

poesiearena

poesiekunst

Ein weiteres Highlight des Pavillons war der eigene Bereich für Kinderliteratur. Phantastische Gestalten und Kindertische an denen immer wieder gezeichnet und gespielt wurde.

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Katja Kettu stellte ihr Buch „Wildauge“ vor. Sie schreibt über Lappland zur Zeit der Finnisch-Deutschen Kollaboration, die dann plötzlich endet. Dass es in Lappland Gefangenenlager und Erschießungen gab war in Finnland lange Zeit kein Thema. Katja Kettu zeichnet ein Porträt von zweien, die sich an den Grausamkeiten beteiligen obwohl sie eigentlich gute Menschen sein wollen.

 

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Auch beim OpenBooks Festival gab es hervorragende Lesungen, etwa von Johana Sinisalo, die ihr Buch „Finnisches Feuer“ in der Alten Nikolaikirche vorstellte. Der humorvolle Übersetzer des Buches, Stefan Moster, rief die versammelte Lesergemeinde mit einem „Liebe Gemeinde“ erfolgreich zur Ruhe. Dann wurde es feurig als Johanna Sinisalo in ihre Geschichte einführte. Sie kritisiert darin den wieder aufflammenden Mädchenwahn, die Anspruchshaltung radikaler Maskulisten sowie übertriebenen Paternalismus. In einem Finnland in der nahen Zukunft ist Chili die einzig verfügbare Droge, schöne Frauen werden zur Ehe erzogen und nur die hässlichen dürfen intelligent und selbstständig sein.

Johanna-Sinisalo

Schon dieser kleine Einblick in das Programm des finnischen Ehrengastes zeigt: diesen Winter sollten wir alle viel mehr Literatur aus Finnland lesen! Und hoffen, dass die großartigen AutorInnen noch viel öfter ins Deutsche übersetzt werden.