In der Graphic Novel Wie ein leeres Blatt sitzt eine junge Frau auf einer Bank – und bemerkt plötzlich, dass sie nicht mehr weiß wer sie ist. In der Welt findet Eloise sich zurecht: sie weiß wie man die Métro benutzt, wie ein Handy bedient wird, kann sich an Bücher und Filme erinnern. Aber alles das ihre Persönlichkeit, ihre Lebensgeschichte, ihre Freunde und ihre Familie betrifft ist weg.
Eloise wagt sich also in ein Leben voller Unbekanntem. Immer wieder, wenn sie vor der fremden (eigenen) Wohnung steht oder zum fremden (eigenen) Arbeitsplatz fährt, macht sie einen mutigen Sprung ins kalte Wasser. Nicht ohne vorher in rasend schnellen Gedankenspielen überlegt zu haben, was sie alles erwarten könnte.
Was wäre wenn ich von mir nichts wüsste und meinem Leben, meiner Wohnung und meinen Freunden begegnen würde? Wie würde ich bewerten was ich sehe?Und wenn ich alles vergessen hätte, wie Eloise, was aus meinem Leben würde ich wiederentdecken wollen? Und was würde ich lieber verändern?
Die schön gezeichnete Graphic Novel spielt mit dem Thema Identität. Sie ist bis zur letzten Seite spannend und immer wieder sehr humorvoll.
Enttäuscht hat mich die kurze Episode in der Eloise ihrer Persönlichkeit in einer Gruppentherapie auf die Spur kommen will. Sie strotzt nur so vor Distanzierung vor den klischeehaft gezeichneten „Irren“.
Ich empfehle “ Wie ein leeres Blatt “ mit vier Pfoten!
Tolle Illustration!