Zeugnisse von Überlebenden sind unendlich wichtig. Sie vermögen uns zu vermitteln was geschehen ist. Mit Ihnen können wir ein Stück weit selbst erfahren was ihnen widerfuhr. Erfahren ist etwas anderes als verstehen. Manchmal ist es das Gegenteil.
Im zweiten Weltkrieg sollten ganze Bevölkerungen für den Krieg mobil machen. Nationalistische und rassistische Propaganda wurden genutzt um andere als Untermenschen zu brandmarken und Gräueltaten zu rechtfertigen. Japan hat in diesem Krieg weite Teile Asiens besetzt. Millionen Menschen wurden vom japanischen Militär getötet, gefoltert oder zu Zwangsarbeit missbraucht.
Am sechsten und neunten August wurden Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki, zwei japanische Städte mit über 200.000 Einwohnern abgeworfen.
Keiji Nakazawa beschreibt in Barfuss durch Hiroshima, Kinder des Krieges das Leben seiner Familie am Vorabend dieser Katastrophe. Er zeigt wie stark die Bevölkerung zu Kriegszwecken ausgebeutet, indoktriniert und eingeschüchtert wurde. Die Familie leidet zunehmend unter Schikanen durch Nachbarn und die Polizei da der Vater ein Kriegsgegner ist.
Als die Bombe abgeworfen wird steht der Schuljunge plötzlich nicht mehr vor seiner Schule, sondern inmitten von toten und sterbenden Menschen in einer zerstörten Stadt.
Barfuss durch Hiroshima ist ein gut zugänglicher, einfach gezeichneter Manga. Er ist ein Zeugnis und zugleich ein Versuch, die Leser aufzuklären und sie gegen Propaganda und Ideologie des Krieges misstrauisch zu machen.
Ein Klassiker der zugänglich macht, welches Grauen der Einsatz von Atomwaffen bedeutet.
Eine fünfpfotige Leseempfehlung!