Drei Mädchen leben in einem israelischen Dorf. Es liegt abgelegen an der Grenze. Hier gibt es einen Handymasten, ein letztes Münztelefon, einen Videoautomaten und eine kleine Schule.
Der Enge der Dorfgemeinschaft steht die Weite der Landschaft entgegen.
Der Enge der Dorfgemeinschaft steht die Weite der Landschaft entgegen.
Nach dem Schulabschluss werden Avishag, Lea und Yael eingezogen. Eingezogen in eine Armee, die Frauen möglichst aus der Gefahrenzone heraushält, ihren Dienst jedoch mit Strenge überwacht.
Eine der jungen Frauen muss acht Stunden lang auf Bildschirme starren, eine andere auf einen Zaun.
Jede der Frauen hat etwas zu sagen, aber es ergibt sich dazu nur wenig Gelegenheit.
Die Armee will nichts von ihnen, außer der exakten Ausfüllung der Position, in die sie gestellt wurden, so wiedersinnig das auch sein mag.
Die Armee will nichts von ihnen, außer der exakten Ausfüllung der Position, in die sie gestellt wurden, so wiedersinnig das auch sein mag.
Sie verbringen viel Zeit mit Warten, mit Schauen, mit gleichförmigem Tun. Immer wieder stellt sich ihnen die Frage nach dem Sinn ihrer Handlungen.
Eine Antwort ist die Schönheit der Landschaft, das pulsierende Leben der Städte, die Tiefe ihrer Freundschaften.
Obgleich sie von Kriegsschauplätzen weit entfernt sind, erlebt jede von ihnen Grauen. Das Grauen zu genau beachteter Vorschriften ebenso wie das Grauen des Unplanbaren.
Sie sehen an den Grenzanlagen Flüchtlinge sterben und müssen mitmachen, wenn Menschenhändler mit gültigen Pässen durchgewunken werden.
Die Autorin zeigt geschickt und eindringlich die Widersprüche und Absurditäten institutioneller Abläufe. Die Armee ist notwendig. um Israel zu schützen. Gleichzeitig scheint sie ebenso wie der Konflikt an sich, ein Eigenleben zu führen. Die Einzelnen werden auf beiden Seiten einem unmenschlichen, rationalisierenden Rahmen unterworfen. Dieser richtet sich oftmals gegen das Wollen der Einzelnen.
Das Buch „Das Volk der Ewigkeit kennt keine Angst“ zeigt Israel aus einer bisher weitgehend ungekannten Perspektive. Das ist enorm bereichernd und verdient eine viereinhalbpfotige Leseempfehlung mit fünf Sternen! Die lebendige eindringliche Prosa von Shani Boianjiu ist beeindruckend und sehr lesenswert!
klingt gut