Archiv für den Monat: September 2014

País de muerte

ladydimaria

Ladydi und ihre Freundinnen wachsen in einem kleinen armen Dorf im Dschungel auf. Es ist ein Hügel, auf dem nur Frauen mit ihren Kindern wohnen. Die Männer sind allesamt weggezogen.

In den armen Dörfern Mexicos entführen die Drogenbanden schöne Mädchen. Deshalb werden die Mädchen im Dorf erst als Jungen verkleidet. Und als sie älter sind, werden sie von ihren Müttern möglichst häßlich gemacht.

Die Frauen sind stark und pragmatisch. Sie trotzen ihrem harten Leben und dem alles Umgebenden Tod. Sie graben Erdlöcher für ihre Mädchen, lügen in den Lauf von Maschienengewehren und vergraben Leichen.

Doch trotz ihres Mutes und ihrer Finten sind sie hilflos, als eines der Mädchen erwischt wird. Ladydi möchte weg aus diesem Ort. Aus diesem Dschungeldorf an einer mörderischen Straße Richtung Acapulco.

Gebete für die Vermissten  schreibt ein düsteres Kapitel aus dem Mexico des Drogenkriegs. Das ganze Land ist eine zerbrochene Gemeinschaft. Polizei und Armee sind von Korruption durchsetzt. Die Drogenclans schöpfen unglaublichen Reichtum und überziehen das Land mit Gewalt. Jedes Jahr werden mehr als hunderttausend Frauen und Mädchen entführt und verschwinden für immer in den Abgründen des Menschenhandels. Viele landen in Frauengefängnissen und wenn sie Kinder bekommen, wachsen diese dort auf.

Jennifer Clement hat diesen Frauen und Mädchen eine Stimme gegeben. Ladydi, ihre Freundinnen und ihre Mütter, sie alle eint ein starker Lebenswille und der Mut zu kämpfen wo kaum noch Hoffnung bleibt.

Ein großartiges Buch, das dem Leser trotz des düsteren Themas ans Herz wächst. Eine fünfpfotige Empfehlung! Für mich das beste Buch des ausklingenden Sommers!

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Ich will auch in die Schule!

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Die kleine Lena spielt Schule, doch sie weiß noch gar nicht, wie es in der Schule wirklich ist.  Doch eines morgens weckt sie ihr Bruder Peter: Sie darf mit ihm zur Schule gehen!

Die wunderschöne Geschichte „Ich will auch in die Schule gehen“ von Astrid Lindgren wurde für Leser der ersten Klasse in der Reihe „Sonne, Mond und Sterne“ herausgegeben.

Die liebevollen Illustrationen von Kathrin Engelking fangen die Atmosphäre des Textes gut ein, die Schrift ist groß und sehr gut lesbar.

„Ich will auch in die Schule gehen“ ist ein tolles Buch für Erstleser. Und bei jüngeren Kindern oder  Geschwistern als Vorlesebuch ebenso beliebt.

Ich empfehle es mit fünf Pfoten!

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Maris Tagebuch – von Schlaubergern umzingelt

mariMari ist ein tolles Mädchen. Sie hat was im Kopf, ist kreativ und ein echter Kumpel.

Ihr Leben ist ziemlich chaotisch. Ihr Vater schreibt schnulzige Bestseller, ihre Schwester ist eine berühme Violinistin. Und nun verreist auch noch ihre Mutter für 6 Monate um die Welt zu retten.

Zum Glück hat sie eine Freundin die überall den Durchblick hat: Spicka, die beste Abschreiberin der Schule! Und eine Freundin auf die man sich trotz ihrer düsteren Bewusstheit des globalen Elends verlassen kann…oder? Vielleicht ist Elsa auch zu den Superschlauen Mitschülern aus der E-Klasse übergelaufen.

Wie auch immer, Mari und ihre Freundinnen lavieren sich durch Berge von Hausaufgaben, Dumme Bemerkungen und: die Klassenfahrt des Grauens.

Bin ich blöd oder was?!“ ist ein ganz toller Comicroman in Tagebuchform. Mari ist eine Heldin von der man bisher noch nicht gelesen hat. Sie glänzt von innen und kümmert sich nicht um Äußerlichkeiten.

Olivia Viewegs Zeichnungen sind erstklassig: Ausdrucksstark, humorvoll und unkonventionell. Wie Mari.

Maris Tagebuch ist Gregs Tagebuch absolut ebenbürtig und für alle Jugendlichen zu empfehlen, die mal wieder so richtig über die Schule lachen wollen. Und ganz nebenbei Inspiration fürs Zeichnen sammeln wollen.

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